103 und KL

Der zehnte Jahrgang der Gesamtschule Kierspe hat es geschafft! Mit einer emotionalen Abschlussfeier verabschiedeten sich 150 Schülerinnen und Schüler am 10. Juni von ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern. Rückblicke und Ausblicke standen bei den Feierlichkeiten auf dem Programm und die Tränen blieben nicht im Knopfloch stecken.

Die Klassen hatten sich schon vor der feierlichen Zeugnisvergabe in vielen kleinen Zusammenkünften gebührend voneinander verabschiedet und erschienen rausgeputzt in Anzügen, Kleidern und auf hohen Hacken am Freitagnachmittag im Pädagogischen Zentrum, um auch formal mit dem Abschlusszeugnis in der Hand ins weitere Leben zu starten.

„Ihr könnt mit breiter Brust in die Zukunft starten“, machte der Schulausschussvorsitzende und ehemalige Gesamtschüler Steffen Wieland den Jugendlichen Mut. Die Schülerinnen und Schüler haben eine sechsjährige Reise an der Gesamtschule hinter sich, die es phasenweise in sich hatte. Nicht zuletzt Corona hat manche Pläne vereitelt oder erschwert und den jungen Menschen einiges abverlangt. Darauf gingen auch die anderen Gratulanten ein. „Seid stolz auf eure Leistungen!“, ermahnte der stellvertretende Schulleiter Stefan Müller die Abschlussklassen. „Es kommt nicht auf jede einzelne Note und den erreichten Abschluss an, sondern darauf, dass ihr alle jetzt etwas geschafft habt, nämlich den Schulabschluss.“

Die stellvertretende Bürgermeisterin Marie-Luise Linde sprach den Schülerinnen und Schülern Respekt für die erreichten Ziele aus und wünschte eine erfolgreiche Zukunft, egal, ob in Betrieben, an Berufsschulen oder in der gymnasialen Oberstufe der Gesamtschule.

Individuell wurde es dann bei der Übergabe der Zeugnisse durch die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer. Niemand aus dem Jahrgangsteam ließ es sich nehmen, noch einmal persönliche Worte an die Schützlinge zu richten, die häufig sechs Jahre lang betreut wurden.

Extra angereist aus der Elternzeit war Frau Altmann, um ihrer 10.1 zu gratulieren und gemeinsam mit Frau Wiegold auf die zurückliegenden Jahre zu blicken. So gab es gleich drei Klassenlehrerinnen, denn die Abteilungsleiterin Andrea Thiede war als Tandempartnerin für Frau Wiegold eingesprungen. Bilder aus dem fünften Jahrgang, Wundertüten und ein rührender kleiner Film sorgten für manch eine Träne und weckte Erinnerungen. Havin Elif Akbal, Chiara Cistaro, Patricia Nötzel, Marie Schmid und Leonie Trillmich sangen noch „Lovely“ von Billie Eilish, woraufhin „Zugabe Rufe“ aus dem Publikum ertönten.

Einen doppelten Abschied feierte Claudia Koll, eine der Klassenlehrerinnen der 10.2. Sie verlässt ebenfalls die Gesamtschule und geht in den verdienten Ruhestand. „Für mich fängt jetzt auch ein neuer Abschnitt an“, sagte sie und zeigte sich tief bewegt über die vielen Worte und Gesten der Zuneigung, die ihr von Seiten der Schülerinnen und Schüler ihrer zehnten Klasse entgegengebracht wurden. Gerührt war auch Jasmin Bölling als zweite Klassenlehrerin der 10.2. „Ich habe mich so sehr gefreut, dass ihr nach langer Diskussion „99 Luftballons“ als Einzugslied genommen habt! Denn das Lied passt gut zu unserer Klasse, weil es die Vielfalt in Form von bunten Ballons zeigt und gegen den Krieg gerichtet ist.“ Die 10.2 hat in den gemeinsamen Jahren enormes Engagement in Bezug auf Vielfalt und Gerechtigkeit gezeigt und als Weltklasse unter der Regie ihrer Klassenlehrerinnen faire Produkte unter die Leute gebracht.

Für die 10.3 hatte sich ihr Klassenlehrer Steffen Menne eine besondere Überraschung einfallen lassen. Als ehemalige Bläserklasse erschien ein musikalischer Beitrag zum Abschied passend und so sang Steffen Menne einen abgewandelten „Merci-Song“, der alle zu Tränen rührte, auch den Sänger selbst. Den „Klasseneltern“ Julia Hüttemann-Wilks und Steffen Menne fiel der Abschied von ihrer Klassenfamilie sehr schwer. „Wir konnten uns immer auf euch verlassen und wir sind stolz auf euch!“, waren sich die beiden einig.

Gemeinsam mit ihrem Musikerkollegen Peter Hoberg spielten Steffen Menne und Sebastian Bätzing eine Version von „My way“, die vor allem auch Claudia Koll gewidmet war, aber auch alle anderen Anwesenden in festliche Stimmung versetzte.
Musikalisch ging es auch im zweiten Teil der Abschlussfeier zu, als die Klassen 10.4, 10.5 und 10.6 verabschiedet wurden. Lisa-Lorena Lehner aus der 10.4 eröffnete den Reigen der Zeugnisvergaben mit „Hello“ von Adele und überzeugte mit ihrer großartigen Stimme.

Ihrem Klassenlehrer Sebastian Bätzing überreichte die 10.4 ein individuelles Bayern-Trikot, wofür er sich musikalisch bedankte. Der Klassenlehrerin der 10.4, Anna Schütte-Schröder, verschlug es vor Rührung die Sprache, denn der Abschiedsschmerz war groß.

Auch Bahar Caliskan gestaltete ihre Abschiedsrede an die 10.5 kurz und knapp, damit nicht zu viele Tränen vergossen werden. Peter Hoberg erinnerte sich daran, mit keiner anderen Klasse jemals so viel gelacht zu haben, wie mit der 10.5. Ein paar lustige Erinnerungen mussten natürlich noch einmal ausgegraben werden und lockerten die Stimmung auf.

Eigentlich hatten Meike Hinnenkamp und Eva Petri als Klassenlehrerinnen der 10.6 einen kleinen Film zusammengestellt, der wegen der Tücken der Technik aber leider nicht abgespielt werden konnte. In einem individuellen Fotobuch haben die Schülerinnen und Schüler diese gemeinsamen Erinnerungen aber trotzdem gesichert. Abwechselnd schilderten die beiden Lehrerinnen, welche Anekdoten auf Ausflügen und Klassenfahrten stattgefunden haben.

Andrea Thiede merkte man in ihrer Funktion als Abteilungsleiterin die Erleichterung über das Erreichte an. „Ihr habt gezeigt, dass ihr Leistung bringen könnt und ihr seid der erste 10. Jahrgang, der offiziell für sein gutes Benehmen am „Chaostag“ von unseren Hausmeistern gelobt wurde“, lobte sie die Schülerinnen und Schüler und wünschte allen Zehntklässlern die Erfüllung von Wünschen und Träumen.

Für die Verpflegung und einen Sektempfang zwischen den beiden Abschlussfeiern sorgten Schülerinnen und Schüler der Q1. Insgesamt war die Feier fast wieder normal, auch wenn der Jahrgang vorsichtshalber aufgeteilt wurde, damit nicht zu viele Menschen gleichzeitig vor Ort waren.

 

(J. Hüttemann-Wilks)