pyramide schwerpunktklasse

Mit einem Programm, das die Vielfalt in den Mittelpunkt rückte, wurde das Pädagogische Zentrum der Gesamtschule Kierspe am Mittwoch zum kulturellen Schmelztiegel. Rund 300 Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufen brachten ein buntes Programm auf die Bühne. Musik, Akrobatik, Gesang, Theater und Science on Stage unterhielten auf hohem Niveau. Mit kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt sorgte die Klasse 5.2 zudem für das leibliche Wohlergehen der vielen Gäste.

 

Bei uns wird es gemütlich, unterhaltsam und vor allem trocken“, versprach die Abteilungsleiterin Astrid Hettesheimer den vielen Eltern, die gegen 18.00 Uhr durch Starkregen zum Auftritt ihrer Kinder geeilt waren. Rund um das pädagogische Zentrum war die Aufregung der Fünft- und Sechstklässler spürbar. Da wurde noch einmal die Ausstellung selbstgebastelter Traumzimmer in Augenschein genommen, die Flechtfrisur überprüft, das Instrument bereitgestellt und manch eine Requisite für den großen Auftritt in Position gebracht.

 

Die Schülerinnen und Schüler hatten einiges auf die Beine gestellt und mit dem Schwerpunktabend Gelegenheit, Unterrichtsergebnisse zu präsentieren. Eine zusätzliche Schwerpunktstunde in den Profilklassen an der Gesamtschule, die in der Regel durch beide Klassenlehrer durchgeführt wurde, diente in den letzten Wochen der Vorbereitung des Abends. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen.

 

Eröffnet wurde der Abend eigentlich gleich von zwei Klassen. Die Bläserklasse (5.3) absolvierte nach dem Weihnachtskonzert ihren zweiten großen Auftritt auf der PZ-Bühne. Vom riesigen Lampenfieber der Schülerinnen und Schüler von Steffen Menne und Julia Hüttemann-Wilks, das vor dem Auftritt mit Händen zu greifen war, war unter Leitung ihres Musiklehrers Peter Hoberg nichts mehr zu spüren. Während die Bläserklasse den musikalischen Auftakt auf der Bühne darbot, hatten die Schülerinnen und Schüler der Europaklasse 5.2 alle Hände voll mit ihrem internationalen Buffet zu tun. Über den ganzen Abend konnten die Besucher syrische Harrise, italienische Pizzaschnecken, portugiesische Cremetörtchen, Lahmacun, Areschki und viele andere Köstlichkeiten genießen. „Diese Aktion war ein voller Erfolg!“, zeigten sich die Klassenlehrerinnen Claudia Koll und Jasmin Bölling über die Resonanz begeistert. Eine stattliche Summe wird jetzt von der Europaklasse für Hilfsprojekte im Sudan gespendet.

 

Mit Muffins oder polnischem Mohnkuchen in der Hand begutachteten die Besucher des Schwerpunktabends die Ausstellung von Traumhäusern, die in der Kunst- und Kreativklasse entstanden waren. Unter Anleitung ihrer Klassenlehrerinnen Jenny Altmann und Kati Wiegold hatte die 5.1 fleißig gebastelt. Entstanden waren Wolkenzimmer und Wellnessoasen im Schuhkarton. Auf der Bühne bildete die 5.1 dann einen gemischten Kinderchor, der unter Leitung von Kati Wiegold für Gänsehautmomente sorgte.

 

In ein unbekanntes Land entführte die Bläserklasse 6.3 unter der Leitung von Petra Menges. Die Schülerinnen und Schüler von Imke Metzner und Sara Miebach traten nach nur eineinhalb Jahren in der Bläserklasse ausgesprochen professionell auf. Ihren Auftritt quittierte das Publikum mit Zugabe Rufen, welche natürlich bedient wurden.

 

Wer am Mittwochabend dabei war, wurde von der Klasse 5.4 in die Welt der Tomatenfrösche entführt. Die Schülerinnen und Schüler der naturwissenschaftlichen Tablet-Klasse präsentierten ihre Ergebnisse aus dem Unterricht mit anspruchsvollen Power-Point-Folien. Insbesondere das anschließende Quiz sorgte für Stimmung. Wer die Fragen zum Tomatenfrosch richtig beantwortete, wurde mit Schokolade belohnt. Jeanette Vetter und Andrea Resta haben ihren Schützlingen auf jeden Fall ein Händchen für Entertainment mit auf den Weg gegeben.

 

Beeindruckt zeigten sich die Zuschauer auch von der naturwissenschaftlichen Präsentation der Klasse 6.5 von Ute Denker und Sascha Kabella. Mittels einer chemischen Reaktion erzeugten die Schülerinnen und Schüler Geisterhände. Natürlich durfte nach dem gelungenen Experiment der Kontrollversuch nicht fehlen.

 

Die Sportklasse 5.6 sorgte mit ihrer Akrobatik-Choreographie für Aufsehen. „Meine lieben, tollen Schüler haben sich alles selbst ausgedacht“, lobte Klassenlehrerin Eva Petri den Einsatz ihrer Schützlinge im Vorfeld des beeindruckenden Auftrittes. Mit Unterstützung von Claudia Koch hatte die Sportklasse in relativ kurzer Vorbereitungszeit einiges auf die Beine gestellt.

 

Wie wichtig die „Einheit in Vielfalt“ im kleinen wie im großen Rahmen ist, zeigte die Europaklasse 6.2 von Marie-Gilles Lange, Sabine Jany-Schadow und Simon Schneider anhand der Geschichte der Europäischen Union. Mit einem Augenzwinkern verabschiedete sich die Flagge Großbritanniens aus der Runde der anderen Mitgliedsstaaten. Die Botschaft der Europaklasse jedoch war eindeutig: Frieden bewahren geht nur in Gemeinschaft.

 

Nach dem Blick Richtung Europa hatte die Tablet-Klasse 6.4 knallhart kalkuliert, was ein Haustier eigentlich kostet. Die Schülerinnen und Schüler von Sultan Akbay und Torben Metzner präsentierten ihren Kassensturz mit Power-Point-Folien, auf denen gut sichtbar wurde, dass für einen süßen Hundewelpen im Laufe seines Lebens doch erhebliche Geldmittel benötigt werden.

 

Kreatives Neuland betraten danach die Schülerinnen und Schüler der Kunst- und Kreativklasse 6.1 unter Leitung von Ina Meißner und Rosa Schnickmann. Ihre Umsetzung eines Schattentheaters mit beeindruckenden Effekten sorgte für Furore. So verschwand eine Schülerin in einer Flasche und ein anderer Schüler hatte es mit den Zangen kneifwütiger Krebse zu tun.

 

Auf Wasserbasis war dann die Klasse 5.5 von Carolin Bieler und Bahar Caliskan unterwegs. Die Schülerinnen und Schüler berichteten mithilfe ihrer Tablets von ihren Untersuchungen rund um das Thema Wasser.

 

Beendet wurde der vielseitige und bunte Abend schließlich von der Sportklasse 6.6. Stefan Wittke und Sabrina Hombach überlegten sich mit ihren Schülerinnen und Schülern ein unterhaltsames Akrobatik-Programm, an dessen Ende das praktische Hochstapeln einer gesamten Klasse stand.

 

Nach zwei unterhaltsamen Stunden beschloss Schulleiter Johannes Heintges den Abend mit dem Fazit, dass im kleinen Rahmen der große Reichtum Europas gezeigt wurde. Und dieser Reichtum liegt in Europas Vielfalt.

(J. Hüttemann-Wilks)