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Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

liebe Schüler*innen (aus Gründen der besseren Lesbarkeit bleiben wir im Folgenden durchgehend beim „Sie“),

heute Nachmittag haben wir die Nachricht erhalten, dass auf einer Mädchentoilette eine hingeschmierte Amokdrohung entdeckt worden ist („in 2 tagen kommt ein Amoklauf“). Da die Toiletten regelmäßig gereinigt und kontrolliert werden, gehen wir derzeit davon aus, dass die Schmiererei heute erfolgt ist.

Wie in solchen Situationen vorgesehen, haben wir umgehend die Polizei informiert, die sofort Ermittlungen vor Ort eingeleitet hat.

Die Kriminalpolizei hat mich gerade über den Stand der Ermittlungen informiert und mir ihre Beurteilung der Lage mitgeteilt. Danach sieht sie aktuell keine erhöhte Gefahrensituation gegeben und auch keinen Anlass, z.B. den regulären Schulbetrieb morgen einzustellen oder einzuschränken. Da Amokdrohungen an Schulen von der Polizei aber immer sehr ernst genommen werden, wird die Polizei uns morgen – aus reiner Vorsicht – den Schultag über in geeigneter Form begleiten.

Die Polizei verweist in diesem Zusammenhang auch auf eine sog. „Challenge“ in dem sozialen Netzwerk „TikTok“: Dort würden Schülerinnen und Schüler aufgefordert, den Schulbetrieb durch Androhungen eines Amoklaufs zu stören bzw. lahmzulegen. Dies sei gegenwärtig ein Trend an vielen Schulen in NRW; am Ende der vergangenen Woche war z.B. eine Schule im Raum Siegen betroffen. Leider scheint sich auch eine verantwortungslose Schüler*in an unserer Schule diesem so sinnlosen und destruktiven Treiben angeschlossen zu haben, um unsere Schüler*innen und Lehrer*innen zu verunsichern. (Vgl. z.B. https://www.br.de/nachrichten/bayern/uebler-scherz-gewalttat-im-hassfurter-schulzentrum-angekuendigt).

Wie Sie an dieser Mail sehen, möchten wir Sie zeitnah und so gut wir das können über solche nicht-alltäglichen Ereignisse an unserer Schule informieren, damit Sie Bescheid wissen. Zudem möchten wir mit Fakten möglichen Gerüchten, die vermutlich bereits über die sozialen Netzwerke kursieren, entgegentreten.

Auch wenn die Kriminalpolizei die Gefährdungslage aktuell als nicht erhöht einschätzt, verstehen wir die Sorgen, die bei Eltern und Schüler*innen durch solche Informationen ausgelöst werden: Die Eltern haben deshalb die Möglichkeit, morgen und am Mittwoch selbst über den Schulbesuch ihres Kindes zu entscheiden. (Analoges gilt für volljährige Schüler*innen.) Falls Sie sich gegen einen Schulbesuch entscheiden, bitten wir um eine kurze Mitteilung an die zuständige Sekretärin (Jg. 5-8: Karin.Fetting@gski.kierspe.de und Jg. 9-13: Iris.Wuelfrath@gski.kierspe.de); bitte geben Sie in der Mail unbedingt die Klasse und den Namen Ihres Kindes an.

Wir stehen auch weiterhin in engem Kontakt sowohl zur Polizei als auch zum Krisenstab der Bezirksregierung Arnsberg.

Wir selbst tun alles, was in unserer eigenen Macht als Schule steht, um die Sicherheit aller Schüler*innen und Lehrer*innen zu gewährleisten. Zudem wird die Polizei uns morgen begleiten und schützen.

Selbstverständlich halten wir Sie auf dem Laufenden.

Im Jahr 2013 haben wir bereits mehrfach die Erfahrung gemacht, dass einzelne Schüler*innen über eine ähnliche Schmiererei mit der Sicherheit und den Ängsten der Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen gespielt haben. Wir konnten damals diese Schüler*innen ermitteln. Die damals ergriffenen Ordnungsmaßnahmen haben sicherlich auch dazu beigetragen, Nachahmungstaten über viele Jahre zu verhindern. Wir sind zuversichtlich, auch diesmal der Übeltäter habhaft zu werden; auch die schulinternen Ermittlungen sind angelaufen. Wir sind dankbar für jeden sachdienlichen Hinweis. Jeder Hinweis, der zur Entlarvung der verantwortlichen Schüler*in führt, wird belohnt.

Es tut mir leid, Ihnen noch zu so später Stunde eine solche Mail schicken zu müssen.

Uns allen wünsche ich uns morgen einen sicheren und produktiven Schultag.

Mit freundlichen Grüßen

Johannes Heintges