abiball einmarschAuch in diesem Jahr wurde der Abschluss der Abiturientinnen und Abiturienten mit dem Abiball gefeiert.
Nach dem Gottesdienst in der katholischen Kirche fanden sich alle Familienmitglieder, Freundinnen und Freunde sowie die Lehrerinnen und Lehrer der insgesamt 97 Schülerinnen und Schüler um 16:30 Uhr zum Sektempfang im PZ ein.
Gegen 17:00 Uhr wurde das Programm durch das „Einlaufen“ der Abiturientinnen und Abiturienten zu dem Lied „Golden“ von Brandon Beal eröffnet. Als Moderatoren führten Emilia Folak und Marcel Schrötter die Gäste durch den Abend. 

Nach der Eröffnungsrede des Schulleiters Johannes Heintges und der Rede der stellvertretenden Bürgermeisterin Marie Luise Linde stellten die einzelnen Leistungskurse ihre persönlichen Erinnerungen zu den vergangenen Schuljahren in Form von Videos, Power-Point-Präsentationen und selbst komponierten Liedern dar.
Michelle Flöper sang „Run“ von Leons Lewis“, begleitet von Philipp Oualiti am Klavier.
Natürlich durften auch die Ehrungen und Geschenke an die Lehrerinnen und Lehrer der Leistungskurse sowie an den Beratungslehrer der Q2, Christian Breidebach, und weitere Lehrerinnen und Lehrer, die in den letzten Jahren tatkräftig Unterstützung geboten haben, nicht fehlen. Auch der ehemalige Oberstufenleiter Rolf Muck war an diesem Abend eingeladen, um den Abschluss mit den Schülerinnen und Schülerin zu feiern, die er lange Zeit begleitet hatte.
Nach der Zeugnisvergabe hielt Emilia Folak im Namen des gesamten Jahrgangs eine abschließende und bewegende Rede. Im Anschluss wurde die Tanzfläche eröffnet und die Abiturientinnen und Abiturienten tanzten mit ihren Gästen ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden.

(Kathrin Plachta)

 

Abiball 2016 – Kulturelle und menschliche Buntheit und Vielfalt

Ein wichtiger Bestandteil des Abiballs war auch in diesem Jahr wieder die Rede unseres Schulleiters Johannes Heintges.  Diese Rede fand aufgrund ihrer gesellschaftlichen Relevanz großen Anklang unter den Anwesenden. Er betonte, dass kulturelle und menschliche Buntheit und Vielfalt an unserer Schule eine Selbstverständlichkeit und dies das Ergebnis gesellschaftlicher Entwicklungen sei. Unsere Schulform sei das Resultat heftiger kultureller und politischer Auseinandersetzungen in den 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Ziel sei es gewesen, mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen, wobei die soziale Herkunft nicht mehr über die soziale Zukunft entscheiden sollte. Vielmehr sollte jeder den Schulabschluss erreichen, der seinen Fähigkeiten entspricht, damit jeder auch das Leben führen kann, das seinen Fähigkeiten gemäß ist. So erreichten 81 Schülerinnen und Schüler an unserer Schule den höchsten Bildungsabschluss. Herr Heintges stellte heraus, dass bei 32 Schülerinnen und Schülern ein Elternteil nicht in Deutschland geboren ist und diese Elternteile aus mindestens 12 verschiedenen Ländern wie Afghanistan und Italien, Polen und Syrien, Russland und der Türkei stammen.

Unser Schulleiter kritisierte in diesem Zusammenhang, dass die menschliche Buntheit und kulturelle Vielfalt an unserer Schule mittlerweile viele Bürgerinnen und Bürger verärgern würde, die sich für die besseren Deutschen hielten. Denn wenn es nach ihnen ginge, dürften viele Schülerinnen und Schüler nicht unsere Nachbarn und auch nicht unsere Schülerinnen und Schüler sein. Mittlerweile sei es schockierend, dass Leute, die solche Parolen streuen, zweistellige Wahlergebnisse erhalten. Er betonte die besondere Verantwortung, die somit den Abiturientinnen und Abiturienten zukomme. Es liege an ihnen dafür zu sorgen, ein liberales, weltoffenes, tolerantes und multikulturelles Land zu bleiben, so wie sie es an der Gesamtschule Kierspe kennengelernt hätten. Hierzu müssten sie zukünftig Stellung beziehen und für Toleranz werben, denn „Toleranz üben wir nur dann, wenn wir etwas nicht verstehen, wenn uns etwas irritiert oder wenn wir es ablehnen und trotzdem sagen: Du bist du, du bist anders und das ist auch gut so. Jeder soll so leben, wie er selbst es möchte – unabhängig davon, ob ich das nun gut finde.“

(S. Trapp)